Wer steckt hinter der Trennung der Datenleitungen im Roten Meer?

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Im Roten Meer sind gleichzeitig mehrere Datenleitungen beschädigt worden.

Die USA beschuldigen die Huthis, die aber kein wirkliches Motiv haben und die Anschuldigungen zurückweisen. Wer hat von dem Vorfall profitiert? Von Thomas Röper

Im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens ging es am Sonntag auch um die beschädigte Datenleitungen im Roten Meer.

Der Vorfall hat in Deutschland nicht viele Schlagzeilen gemacht, dabei sind seine Folgen durchaus gewaltig. Da sich niemand dazu bekannt hat, dürfte die Frage nach dem Motiv helfen, den Kreis der Verdächtigen einzugrenzen.

Genau das hat das russische Fernsehen gemacht und dabei habe ich einiges erfahren, was ich über die Leitungen nicht wusste. Daher habe ich den Beitrag des russischen Fernsehens übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Beschädigte Kabel im Roten Meer: Die USA unter Verdacht

Bis vor Kurzem verdienten die Ägypter an den Tickets durch den Suezkanal bis zu einer Milliarde Dollar pro Monat. Jetzt haben die Amerikaner dafür gesorgt, dass Ägypten nur die Hälfte erhält. Das Einkommen sank um die Hälfte. (Stromausfall im Hauptquartier der Bundeswehr – Notstromversorgung ebenfalls ausgefallen)

 

Aber es geht nicht einmal darum, dass Ägypten Verluste erleidet, sondern darum, dass es, wenn Handelsschiffe – Tanker, Trockenfracht- und Containerschiffe – von Asien nach Europa fahren, nicht über das Rote Meer und den Suezkanal, sondern um Afrika herum fahren, die globalen Logistiksysteme verändert. Alles dauert länger und wird teurer.

Aber warum reden wir wieder über die Amerikaner? Weil sie die israelische Militäroperation im Gazastreifen unterstützen, die als Reaktion auf den rücksichtslosen Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober begann, nun aber der gesamten muslimischen Welt offen unverhältnismäßig erscheint.

Es war zu erwarten, dass diese Unverhältnismäßigkeit eine heftige, möglicherweise asymmetrische Reaktion hervorruft. Und das geschah auch. Die Huthi-Rebellen im Jemen kündigten an, dass sie alle mit Israel verbundenen Schiffe vor ihrer Küste im Roten Meer angreifen würden. Und das taten sie auch.

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Hier zum Beispiel ist der Frachter MSC Sky II unter der Flagge Liberias mit einem Loch in der Seite. Offensichtlich von einer Rakete. Ein Container qualmte.

Am 6. März griffen die Huthis im Golf von Aden das Frachtschiff True Confidence aus Barbados an. Diese Schiffe hatten Glück. Sie blieben über Wasser.

Doch der am 18. Februar getroffene Massengutfrachter MV Rubymar unter der Flagge von Belize ist untergegangen. Er ist eine Woche lang auf epische Weise gesunken.

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Die Amerikaner beschlossen, alle fertig zu machen, und schickten die Marine gegen die Huthis. Aber es hat nicht geholfen. Die US-Schiffe gerieten selbst unter heftiges Feuer. Das Ergebnis war dumm und die Aufgabe, die Schifffahrt zu schützen, ist nicht gelöst.

Jetzt wollen die USA, dass China das Wort ergreift. Aber Chinas Position ist so einfach wie die Wahrheit: Stoppt den Völkermord in Gaza und schon hören die Huthis auf und die internationale Schifffahrt in der Region wird wieder sicher.

Und dann wurden auf dem Grund des Roten Meeres Unterwasser-Internetkabel beschädigt. Jemand hat sie gekappt. Insgesamt gibt es 16 davon. Vier davon wurden auf wundersame Weise beschädigt.

Jedes hat einen Namen: Seacom, TGN-Gulf, Asia-Africa-Europe 1 und Europe India Gateway. Gerüchten zufolge sind 25 Prozent des weltweiten Traffics betroffen.

Aber da ist eine Kleinigkeit: 80 Prozent des Traffics von China und Indien in Richtung Westen erfolgte über die beschädigten Kabel. Jetzt wurden die Telekommunikationsströme umgeleitet, aber es ist ein sehr ernster Alarmruf.

Und die wichtigste Frage lautet: Wer?

Israel zeigt mit dem Finger direkt auf die Huthis. Die Huthis bestreiten jede Beteiligung. Sie übernehmen normalerweise die Verantwortung für ihre Angriffe. Hier nicht. Und es gibt keine Beweise gegen sie.

Und jetzt ist das Interessanteste: Die Amerikaner haben Erfahrung in der Vertuschung von Terroranschlägen auf die Gaspipelines Nord Stream.

Warum nicht jetzt ungestraft unterseeische Telekommunikationskabel zerstören? Ein Motiv? Der libanesische Fernsehsender Al Mayadeen interpretiert es wie folgt:

„Einer der Gründe, die Washington dazu veranlassen könnten, besteht darin, die Weltgemeinschaft, insbesondere die europäischen Länder und China, gegen die jemenitischen Huthis aufzuhetzen. Die USA wollen China dazu bringen, in die Krise im Roten Meer einzugreifen. Peking sollte ihrer Meinung nach Druck auf Teheran ausüben, damit es wiederum Ansar Allah auffordert, die Angriffe im Roten Meer zu stoppen.“

Wenn das so ist, dann intrigieren die USA gegen China und versuchen, es zu verärgern und auf seine Seite zu ziehen. Aber die Amerikaner wären nicht sie selbst, wenn sie nicht auch China direkt schaden wollten, indem sie Verdächtigungen auf eine falsche Fährte lenkten. Das gleiche Modell gab es ja schon bei den Nord Streams.

„Die Trennung der Kabel wird Peking schaden, was Washington erreichen will, das China ‚einkreisen‘ und verhindern will, dass es zur größten Supermacht der Welt wird“, so der Fernsehsender Al Mayadeen.

Nun, solche Dinge passieren jetzt im Roten Meer und in seiner Umgebung. Die Amerikaner haben sich bis zum Hals in die Sache gestürzt.

Und noch eine letzte Sache. Nachdem die USA mit höchster Wahrscheinlichkeit die Gaspipelines Nord Stream in die Luft gesprengt haben, sich demonstrativ geweigert haben, diesen Terroranschlag zu untersuchen, und sich sogar aktiv um die Irreführung der öffentlichen Meinung gekümmert haben, hat Washington in diesen Angelegenheiten die Unschuldsvermutung verloren.

Von nun an wird die Zerstörung globaler Infrastruktur für immer mit den USA verbunden sein – das ist die amerikanische Handschrift.

Bei der Trennung der Internetkabel im Roten Meer müssen die Amerikaner beweisen, dass sie es nicht waren. Es gibt keine Unschuldsvermutung.

Man muss wirklich untersuchen, was passiert ist, und nicht nur mit dem Finger auf jemanden zeigen, sondern tatsächlich auf internationaler Ebene. Sollen die USA dafür ein internationales Team zusammenstellen, sie lieben doch Koalitionen.

Und vorwärts! Und sie sollen dabei die Ursache-Wirkungs-Beziehung – die Verhältnismäßigkeit der Handlungen – wieder herstellen, allen Beteiligten an dem Prozess zuhören, den Ländern und Zivilisationen.

Andernfalls werden See- und Ozean-Internetkabel immer häufiger und im ungünstigsten Moment wie von selbst getrennt.

Ende der Übersetzung

Quellen: PublicDomain/anti-spiegel.ru am 11.03.2024

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